Montag, 29. November 2010

Der Kriminalroman Silhuetten von Christina Larsson

Die in Göteborg lebende Autorin Christina Larsson erzählt über sich selbst noch weniger als bereits ihre Hauptfigur, die Kriminalkommissarin Ingrid Bergman über sich erzählt, obwohl Christina Larsson in ihrem vierten Buch die Kommissarin erstmals etwas menschlicher gestaltet und sie dadurch dem Leser auch näher bringt.

Foto: Lars Ardarve - Tre Böcker Förlag AB

Wie bereits die ersten drei Bücher der Autorin, so spielt auch dieses vierte Buch, das unter dem Titel Silhuetten auf den Markt kam, in rein Göteborger Milieu und der Leser kann den einzelnen Schritten der handelnden Personen ohne Probleme nachgehen und wird dabei sowohl die Koloniestugor an den Delsjön finden wie den Näckrosdammen oder den Eingang zu den unterirdischen Gängen in Göteborg. Wer als Göteborger das Buch Silhuetten liest, weiß, dass Christina Larsson Göteborg mit einigen seiner Geheimnissen sehr gut kennt.

Silhuetten lässt zwei Gewaltverbrechen fast parallel geschehen, wobei die Autorin bei diesem Buch auch die Hauptfigur Ingrid Bergmann in zwei Rollen drängt, nämlich in die der Kommissarin, aber auch in jene einer verdächtigen Kriminellen. Christina Larsson lässt bis zum Schluss des Buches offen ob und wie sich Ingrid Bergman aus dieser doppelten Situation rettet.

Christina Larsson schrieb mit Silhuetten einen modernen Kriminalroman, der sowohl klassische Elemente erhält, als auch neuere Wege eingeht, wobei sie, wie so viele schwedische Kriminalautorinnen, einer weiblichen Kommissarin die Hauptrolle gibt, was dadurch fast ebenso zu einem Klischee wird wie die früheren permanenten männlichen Kommissare. Andererseits kann natürlich eine Frau auch die weiblichen Aspekte besser bewerten als die männlichen.


Christina Larsson benutzt bei Silhuetten keinerlei Göteborger Ausdrücke, sondern benutzt die schwedische Hochsprache, auch wenn während des Korrekturlesens einige Tippfehler übersehen wurden. Die Autorin spricht mit dieser Sprachwahl ein breites Publikum an, auch wenn durch das Eliminieren des Göteborger Wortschatzes für Westschweden eine Kleinigkeit fehlt, die für viele der Charme der Stadt ist.

Der Aufbau von Silhuetten ist gut durchdacht und bleibt bis zur letzten Zeile logisch, wobei Christina Larsson den CSI-Kriminalismus vermeidet, ohne jedoch auf DNA und moderne Kriminaltechnik zu verzichten. Selbst die technischen Beschreibungen lassen daher nur wenige Ungenauigkeiten oder Übertreibungen erscheinen.

Christina Larsson lässt in ihrem vierten Buch die Spannung permanent steigen und selbst wenn man die Täter bereits kennt, so ist sie in der Lage auch die folgenden Handlungen noch spannend zu gestalten, so dass es während der Lektüre immer schwieriger wird das Buch aus der Hand zu legen.

Das Buch Silhuetten von Christina Larsson kann beim Buchversand von Göteborg Aktuell erworben werden.

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 22. November 2010

Probleme beim Übersetzen eines schwedischen Buches

Ein Übersetzer, der Bücher aus dem Schwedischen ins Deutsche übertragen will, steht vor mehreren Problemen, wenn er keine engsten Kontakte zu Schweden aus den verschiedensten Regionen hat, da es in der schwedischen Literatur keine einheitliche Sprache gibt, wobei es sich hier nicht nur um Literatur in literarischer Sprache und Umgangssprache handelt.

Sehr viele moderne schwedische Autoren benutzen einen Wortschatz, der zum Teil nur in bestimmten Regionen Schwedens vorkommt und einem schwedischen Leser, selbst wenn er nicht unbedingt jedes Wort versteht, einen Hinweis darüber geben aus welchem Teil Schwedens der Verfasser kommt. Gleichzeitig entsteht dabei auch das Bild einer bestimmten Umgebung, eines bestimmten Essens, einer bestimmten Kultur, die ein guter Übersetzer weitgehend im Deutschen übernehmen sollte.

Aber auch regionaler Wortschatz ist in Schweden nicht einheitlich, denn in fast allen Regionen existieren parallel drei Grundgruppen an Autoren, die weder die gleichen Worte benutzen, noch aber einem Wort den gleichen Inhalt geben. Das Problem für den Übersetzer ist nicht nur diese Worte auch zu verstehen, sondern den Inhalt einzelner Worte so in die deutsche Sprache zu übertragen, dass auch im Deutschen die Unterschiede sichtbar sind. Es ist völlig unsinnig einen schwedischen Junautor mit den gleichen Worten zu übersetzen wie einen Autor, der heute 70 Jahre als ist.

Und hierbei kommt man als Übersetzer, wenn man Schweden nur als Besucher kennt, zu einem der größten Probleme, denn selbst wenn man die deutsche Sprache mit den verschiedensten Sprachniveaus beherrscht., so gibt keine zweisprachigen Lexika oder Wörterbücher, die über den heutigen schwedischen Wortschatz verfügen. Ein guter Übersetzer verzichtet auf diese Lernhilfmittel ohnehin vollständig.

Aber auch die einsprachigen schwedischen Lexika und Wörterbücher erklären nicht die heutige schwedische Sprache, sondern hinken der Sprachentwicklung um zehn bis fünfzehn Jahre hinterher. Die einzige sinnvolle Methode auch die schwedische Sprachentwicklung verfolgen zu können bietet, außer ständigem persönlichem Kontakt mit unterschiedlichen schwedischen Gruppen aus verschiedenen Regionen, nur Internet, da es zahlreiche Sites gibt, die neue Worte oder veränderten Gebrauch von Worten erklären. Nur über diese Weise findet man in Foren und über die sozialen Medien Kontakte zur tatsächlichen Sprachentwicklung.

Wer aus der schwedischen Sprache übersetzt und nicht in Schweden lebt und völlig in der schwedischen Gesellschaft verankert ist, wird jedoch selbst unter optimalen Bedingungen noch seine Grenzen entdecken, die zu fehlerhaften Übersetzungen führen. Zum einen verwenden einige schwedische Autoren völlig selbstverständlich Ausdrücke und Redewendungen, die, je nach Region, aus dem Dänischen, dem Norwegischen oder auch aus dem Samischen kommen. Zum anderen benutzt man, zum Beispiel, auf den Schären für Tiere und Bezeichnungen in der Natur bereits andere Ausdrücke als auf dem Festland und benutzt diese Ausdrücke auch in der Literatur. Es gibt natürlich regionale Wörterbücher mit bis zu 20.000 Worten, die entsprechende Begriffe ins Schwedisch übersetzen, aber für Übersetzer in Deutschland sind diese Bücher unerreichbar.

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. November 2010

Engångsligg (One-Night Stand) von Josefin Palmgren

Das Buch Engångsligg (One-Night Stand) ist das erste Buch der 21-jährigen Stockholmerin Josefin Palmgren, einer Autorin, die von sich selbst sagt, dass die Hauptfigur ihres Buches zu gut 50% sie selbst ist, dass sie sich bisher in über 30 verschiedenen Berufen versuchte, dass sie eine aktive Bloggerin ist, dass sie ein Pedant was Rechtschreibung angeht. Außer diesen Angaben weiß man nicht sehr viel mehr von Josefin.

Foto: Sandra Qvist, Albert Bonniers Förlag

Das Buch Engångsligg gleicht auf dem ersten Blick einer Art Tagebuch, das von Eindrücken, persönlichen Erlebnissen und der Atmosphäre in einem Werbebüro spricht und erst auf den zweiten Blick zu Literatur wird. Dies liegt vor allem daran, dass Josefin Palmgren kurze Sätze benutzt, angefangene Erzählungen oft erst viele Seiten später abschließt und mit Worten spielt. Jemand mit literarischer Ausbildung hätte vermutlich aus den 151 Seiten, die das Buch umfasst, 300 geschrieben und hätte dabei die Aussagekraft und die Stärke des Buches vernichtet.

Engångsligg ist ein Buch, das die Generation zwischen 18 und 25 schildert, eine Generation, die man heute in allen Großstädten findet, eine Generation ohne viel Perspektive, für die Nachtleben ein Ausdruck für Suche nach Geborgenheit und Gemeinschaft ist und in deren Leben Facebook und SMS zum Alltag gehören.

Josefin Palmgrens Engångsligg handelt natürlich auch von one-night-stands, aber der Begriff ist bei ihr mehr übergeordnet zu sehen, denn für die Autorin ist ein engångsligg auch ein Abend, der zu absolut nichts führt, oder eine Nacht mit Unbekannten an der sie zu Morgenstunden alkoholisiert einen Nachtclub verlässt, oder ein Abend, der nur oberflächliche Gespräche mit uninteressanten Leuten mit sich brachte.


Auf der anderen Seite ist das Buch Engångsligg ein Buch, das wie kein anderes das Leben um Storeplan in Stockholm beschreibt und eine Pflichtlektüre für alle sein sollte, die nach Stockholm ziehen oder dort studieren wollen, unabhängig ob es sich dabei um Schweden oder Deutsche handelt.

Auch in sprachlicher Hinsicht sollte Josefin Palmgrens Buch zur Pflichtlektüre werden, denn sie benutzt durchgehend die jugendliche Alltagssprache Stockholms und verwendet dabei häufig Worte und Ausdrücke, die einem nicht in Schweden lebenden Übersetzer das Leben schwer machen können, zumal viele der Begriffe nicht in Wörterbüchern zu finden sind und zudem bei Jugendlichen bereits einen Inhaltswandel erlebt haben.

Engångsligg ist kein Roman in herkömmlichem Sinn und die letzte Seite lässt die Geschehnisse einfach fortsetzen, in gleichem Sinne wie das Leben nach jedem einzelnen Erlebnis einfach weiter geht, aber immer nimmt man diese Erlebnisse mit in die Zukunft. Wer Josefin Palmgrens Buch gelesen hat, stellt sich nur die Frage, ob die Autorin ausreichend Fantasie verarbeitete um mit einem zweites Buch anschließen zu können, oder ob sie ihr persönliches Tagebuch zu einem Roman verwandelt hat und dem Leser damit eine einmalige Zeitaufnahme lieferte.

Das Buch Engångsligg von Josefin Palmgren kann beim Buchversand von Göteborg Aktuell erworben werden.

Samstag, 13. November 2010

Leif Mannerströms Weihnachtskochbuch

Auch wenn sich die schwedische Küche als solche bereits unter den besten Küchen der Welt einreiht, so gibt es wohl kein Land, das ein so traditionsreiches und vielseitiges Weihnachtsessen bietet als Schweden. Jedes Restaurant mit schwedischer Küche bietet im Dezember seine Julbord, die je nach Preis und Kategorie des Restaurants eine Vielzahl an Gerichten anbieten, die auf mehrere Gänge verteilt werden.

Leif Mannerström bei Passion Mat

Dieses Jahr kam nun ein Weihnachtskochbuch besonderer Art auf den Markt, das kein geringerer als der Göteborger Sternekoch Leif Mannerström verfasste, dessen Julbord (Weihnachtsmenüs) im Sjömagasinet meist bereits im September vollkommen ausgebucht sind. In seinem Kochbuch Julkokbok (Weihnachtskochbuch) bietet Leif Mannerström jedoch nicht nur einige Geheimnisse seiner Julbord, sondern berichtet auch von seinen privaten Weihnachten in der Familie und veröffentlicht Rezepte, die er nur zu dieser Gelegenheit benutzt.

Das großformatige, 240 Seiten umfassende Weihnachtskochbuch bietet eine Mischung aus Rezepten und kurzen Erzählungen zum Brauchtum Schwedens. Die rund 120 gut erklärten Rezepte spiegeln die allgemeine schwedischen Küche zu Weihnachten und kommen daher aus den verschiedensten Regionen Schwedens. Man findet daher sowohl den nordschwedischen Strömming als auch die westschwedischen braunen Bohnen und den Aal aus Schonen.

Leif Mannerströms Julbordet ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, wobei der erste Teil die Gerichte und Getränke der Adventszeit beschreibt und mit dem Kaffeetisch am Nachmittag des Heiligen Abends endet. Anschließen folgen die Gerichte, die in die fünf traditionellen Gänge eingehen, wobei es sich beim Julbord bei einem Gang nicht um nur jeweils ein Gericht handelt, sondern um fünf bis zehn kleinere Gerichte. Leif Mannerström sagt von sich selbst, dass er jedes Jahr am 22. Dezember mit den Vorbereitungen des privaten Weihnachtsessens beginnt und diese Zeit auch benötigt.


Auch wenn jeder nach dem reichhaltigen Nachmittagskaffee und den fünf Gängen des Julbord mehr als satt ist, so folgen danach dennoch Nachspeisen, Süßigkeiten und typisch schwedisches Weihnachtsgebäck. Es ist verständlich, dass ein Julbord nicht nur viel Zeit für die Vorbereitung benötigt, sondern auch ein gemütliches langsames und langes Essen mit der Familie voraussetzt.

Leif Mannerström beschränkt sich in seinem Buch Julkokbok (Weihnachtskochbuch) nicht auf die Gerichte der einzelnen Gänge, sondern beschreibt auch wie man seinen eigenen Glögg macht, wie man Hering gekonnt einlegt und selbst seinen Senf zubereiten kann.

Leif Mannerströms Julkokbok ist ein Standardwerk der schwedischen Weihnachtsküche und lässt den Weihnachtstisch weltweit neu erfinden, zumal jedes Gericht auch fast schon künstlerisch aufgelegt wurde und jedes Rezept von einem Foto begleitet ist. Wie jedes Kochbuch, so kann auch das Julkokbok ohne Probleme von jemandem benutzt werden, der nur Grundkenntnisse in Schwedisch hat.

Das Julkokbok von Leif Mannerström kann beim Buchversand von Göteborg Aktuell erworben werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Dienstag, 9. November 2010

Anna Janssons Kriminalroman Drömmen förde dej vilse

Drömmen förde dej vilse (Der Traum führte dich irre) ist der zwölfte Kriminalroman von Anna Jansson in dem die Kriminalinspektorin Maria Wern die Hauptrolle übernimmt, wobei selbstverständlich auch zahlreiche andere bereits bekannte Personen bei den Handlungen und der Aufklärung der Morde und Misshandlungen eine gewisse Rolle spielen.


Der Roman Drömmen förde dej vilse spielt, wie bei Anna Jansson üblich, nicht nur im Polizeimilieu und auf Gotland, sondern auch im Milieu, das die ehemalige Krankenschwester am besten kennt. Der Leser wird daher auch immer wieder mit dem schwedischen Gesundheitssystem und psychischen Problemen mehrerer Personen konfrontiert.

Schon auf der ersten Seite des Buches erfährt man, dass ein hoch intelligenter Psychopath eine wichtige Rolle bei den kommenden Ereignissen einnehmen wird und vor allem Hacking eine wichtige Rolle spielt, bei der der Täter die Schritte der Polizei vorhersehen kann und damit immer einen Schachzug weiter ist als seine Verfolger. Auch wenn die Methoden des beschriebenen Hackings an der Realität vorbeigehen, so werden hier dennoch neue Wege der Kriminalität angesprochen, die der Polizei in Zukunft zu schaffen machen können.

Die Handlung bei Drömmen förde dej vilse verknüft sich erneut mit einer gotländischen Sage bei der eine junge Frau an ihrem Hochzeitstag in den Tiefen des Meeres verschwindet und seit diesem Tag versucht alle Männer in die Tiefe zu locken. Wer die Strände und Strömungen Gotlands kennt, versteht diese Legende, da man hier nicht nur Wasserwirbel und gefährliche Strömungen findet, sonder an manchen Tagen auch Geister über die Wasserfläche zu schweben scheinen.

Maria Wern spielt in diesem zwölften Kriminalroman von Anna Jansson mehrere Hauptrollen, da sie selbst zum Opfer des Täters wird, bevor sie ihn unschädlich machen kann. Aber auch ihr persönliches Verhältnis zu ihrem Kollegen und Liebhaber Per Arvidsson nimmt einige unerwartete Wendungen im Laufe des Romans.

Da im Buch Drömmen förde dej vilse ein Psychopath, dessen Geschichte und Identität dem Leser erst am Ende des Buches entschlüsselt wird, werden die Morde auf etwas brutale Weise ausgeführt, so dass jemand, der Bücher „bildlich“ liest und sensibel auf starke Erzählungen reagiert, dieses Buch von Anna Jansson nicht unbedingt als Bettlektüre verwenden soll.

Die Bücher Anna Janssons können beim Buchversand von Göteborg Aktuell erworben werden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Donnerstag, 4. November 2010

Anna Jansson, eine Bestsellerautorin Schwedens

Anna Jansson wurde am 13. Februar 1958 in Visby auf der Insel Gotland geboren und arbeitete, bevor sie als Autorin von Kriminalromanen bekannt wurde, in Örebro als Krankenschwester. Ihr erster Kriminalroman, der ihr zum heutigen Ruhm verhalf, war das Buch „Stum sitter guden“, das sie im Jahre 2000 veröffentlichte und unter dem Titel „Und die Götter schweigen“ in Deutschland auf den Markt kam.


Auch wenn Anna Jansson in Deutschland mehr mit ihren bisher bisher 14 Werken aus der Serie mit Maria Wern bekannt wurde, so hat die Autorin auch zahlreiche Bücher über Ethik im Gesundheitswesen und mehrere Kinderbücher geschrieben. Aktuell plant sie eine mindestens zwölfteilige Serie an Kinderbüchern unter dem Namen „Emil Wern, Detektiv“, in denen der Sohn von Maria Wern die Hauptrolle übernimmt.

Bisher wurden von Anna Jansson allein in Schweden bereits über 1,5 Millionen Bücher verkauft, wobei ihr Werk „Främmande fågel“ (Das Geheimnis der toten Vögel) im Jahre 2008 als Fernsehserie in Schweden übertragen wurde und mittlerweile mehrmals wiederholt wurde.

Ihre Kriminalromane mit der Kriminalinspektorin Maria Wern spielen überwiegend auf Gotland, der Insel, mit der die Autorin heute noch sehr verbunden ist. Ihre spannenden Erzählungen sind in zahlreiche historische Geschichten, Legenden und Ereignisse der Insel eingebunden. Wer ihre Bücher daher erfühlen will, sollte sich auch etwas mit der Geschichte Gotlands beschäftigen, da die in den Büchern geschilderten Orte und Ereignisse von der Warte Gotlands aus betrachtet werden und nicht immer mit der offiziellen schwedischen Meinung übereinstimmen.

Wer die Bücher Anna Janssons im Original lesen will, entdeckt, dass sie in Schwedisch weitaus mehr die Seele Schwedens spiegeln als in der deutschen Übersetzung, da die Autorin eine leicht verständliche Umgangssprache benutzt, die jedoch teilweise gotländische Ausdrücke und Redewendungen aufweist, die jedoch im Zusammenhang auch für Nichtschweden leicht verständlich sind. Ihre Wortwahl und Schreibweise sind nur sehr schwer ins Deutsche zu übertragen.

Anna Jansson schafft keine neue Art von Kriminalroman, denn sie folgt den üblichen Pfaden in ihren Handlungen. Ihr sehr persönlicher Zug, außer den Handlungen auf Gotland und den geschichtlichen Hinweisen, ist vor allem, dass sie alle handelnden Personen intensiv unter die Lupe nimmt, was sich im Laufe der Bücher sogar verstärkt. Erst wenn man die handelnden Personen kennt, beginnt die eigentliche Handlung in den Vordergrund zu drängen.

Ich nächsten Beitrag kann man mehr über die Personen in Anna Janssons Büchern lesen und erfährt wovon ihr jüngster Roman „Drömmen förde dej vilse“ (Der Traum führte dich irre) handelt. Die schwedischen Bücher von Anna Jansson können über Göteborg Aktuell erworben werden.

Copyright: Herbert Kårlin